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bc-sg: Kolosserbrief & Philemon

21.10.2023

In diesem Semester nehmen wir am Bible College St. Gallen die Gefangenenbriefe durch. An diesem Samstag waren die Briefe an die Kolosser und an Philemon dran. Wir befassten uns mit der Entstehung der Briefe, der Verfasserschaft und den Fragen dazu. Beim Kolosserbrief haben wir uns in Gruppenarbeiten mit zwei Abschnitten befasst, die heute vielleicht seltsam erscheinen, oder anscheinend veraltete Theologie repräsentieren. Es handelte sich um den Christushymnus im ersten Kapitel, und der sogenannten Haustafel im dritten Kapitel.

Der Christushymnus ist dabei nicht nur ein vielleicht zitiertes Lied oder ein frühes Glaubensbekenntnis. Dabei handelt es sich auch um eine Kampfansage an diese seltsamen Irrlehren, die damals in der Region um sich griffen. Könnte dieser Text uns vielleicht auch heute helfen, uns vor Irrlehren zu schützen?

Bei den von Luther so genannten Haustafeln scheiden sich heute die Geister. Allerorten gibt es Aufschreie, dass Paulus die Frauen diskriminiere, seine Schriften eine heute nicht haltbare Rollenverteilung proklamierten. Aber die Absicht des Paulus war weder das eine noch das andere. Aus dem Kontext lernen wir, dass es ihm um Ordnung, um Abgrenzung zu den Gepflogenheiten der Welt und um das Zeugnis für das Evangelium ging. Unsere heutige Kultur und Anschauungen entsprechen in vielen Teilen jenen, die damals im griech. Lebensraum herrschten. Dabei ergibt sich für uns heute folgende Frage: Sollen wir die Schrift gemäss der heutigen Kultur interpretieren oder gar anpassen, oder sollen wir unsere Kultur und Anschauungen von Gottes Wort hinterfragen lassen?

 

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